Haben Sie Probleme, zu unterscheiden, wann das Wörtchen „MORGEN“ großgeschrieben wird und wann nicht? Eigentlich ist es ganz einfach.
Forscher haben herausgefunden, dass querschnittsgelähmte Ratten neue Nervenverbindungen bilden und mit intensivem Training wieder laufen lernen können.
„Morgen“ ist nicht gleich „morgen“
Wenn man sich klar macht, dass Morgen und morgen zwei völlig verschiedene Bedeutungen haben, ist die Frage schon zu mehr als der Hälfte geklärt. Denn es gibt einmal das Nomen „der Morgen“ und einmal das Adverb „morgen“.
„Der Morgen“ gibt eine Tageszeit an, genau wie „der Nachmittag“ oder „der Abend“. Das kleingeschriebene Wort „morgen“ hingegen bedeutet „am folgenden Tag“ und ist daher mit „gestern“ oder „übermorgen“ gleichzusetzen.
Grossschreibung
Das Nomen „Morgen“ schreibt man groß. Nomen erkennt man für gewöhnlich daran, dass sie einen Artikel besitzen, in diesem Fall natürlich „der“.
Der Morgen brach in leuchtendem Rot über dem Horizont an.
Maik hat den ganzen Morgen vor dem Computer gesessen.
Auch eine Präposition kann auf ein Nomen hindeuten.
Gegen Morgen erreichten sie endlich das Dorf.
Sie arbeitete bis (zum) Morgen.
Kleinschreibung
Das Adverb „morgen“ wird hingegen kleingeschrieben.
Wir sehen uns dann morgen!
Die Jugend von morgen wird das sicher anders sehen als wir.
Auch das Adverb „morgens“ schreibt man klein.
Die heiligen Kühe von Goa laufen morgens zum Strand und abends wieder zurück. (Das ist tatsächlich so!)
Zweifelsfälle
Nun bleibt natürlich die Frage: Was, wenn ich nicht sicher bin, ob es sich um ein Adverb oder ein Nomen handelt?
Denn sowohl vor dem Adverb als auch vor dem Nomen kann einmal eine Präposition stehen:
Sie redeten bis Morgen.
Er verabschiedete sich mit einem fröhlichen: „Bis morgen!“
Und auch „morgens“ kann manchmal als Nomen verwendet werden:
Eines Morgens sah sie ihn an der Bushaltestelle.
Was also tun?
Keine Sorge! Wie so oft, habe ich auch heute zwei kleine Tricks für Sie, mit denen Sie ganz einfach herausfinden, ob das Wort groß- oder kleingeschrieben werden muss.
Morgen
Hier verwenden wir die ganz einfache und soeben von mir erfundene Regel:
When in doubt, switch out.
(Okay, bestes Englisch ist das nicht. Genau genommen ist es sogar horrendes Englisch. Aber es reimt sich und soll heißen: Im Zweifelsfall austauschen.)
Setzen Sie für das böse Wort einfach mal ein anderes ein. Mein Vorschlag: „Abend“ bzw. „übermorgen“. Wenn „Abend“ genauso gut passt, dann schreiben Sie „Morgen“ groß. Passt stattdessen „übermorgen“, muss „morgen“ kleingeschrieben werden.
Maik hat den ganzen übermorgen vor dem Computer gesessen.
Maik hat den ganzen Abend vor dem Computer gesessen.
Gegen übermorgen erreichten sie endlich das Dorf.
Gegen Abend erreichten sie endlich das Dorf.
Wir sehen uns dann übermorgen!
Wir sehen uns dann Abend!
Die Jugend von übermorgen wird das sicher anders sehen als wir.
Die Jugend von Abend wird das sicher anders sehen als wir.
Morgens
Und für das Wort „morgens“ gilt: mit Artikel groß, ohne Artikel klein.
Ich esse morgens nichts.
Des Morgens unterhielten sie sich über Gott und die Welt.
So einfach kann es sein!
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